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Heinz Frank "Sitz doch Seele"

Präsentation der zweiten prodomoEdition, nummeriert und signiert - von 25. Februar bis 7. März 2015


prodomoPopUp: HEINZ FRANK "SITZ DOCH SEELE"

prodomo präsentierte von 25. Februar bis 7. März 2015 die zweite prodomoEdition im Innenstadtgeschäft prodomoWindows. Heinz Frank ist der zweite Künstler der Retrospektive der Ausstellungsreihe 1985-1994 im damaligen Firmensitz, dem prodomoLoft in der Flachgasse in 1150 Wien. Seit damals, betreibt prodomo eine konsequente Ausstellungstätigkeit auf dem Gebiet Architektur, Kunst und Design. Zu sehen war auch eine Nachstellung eines Teils des Frank-Zimmers von 1986.


HEINZ FRANK: DER WEG DER GEDANKEN UND DER SITZ DER SEELE

Beinahe drei Jahrzehnte nach der Ausstellung von Heinz Frank im damaligen prodomoLoft in der Flachgasse zeigt prodomoWindows ab 25. Februar 2015 die neue Edition eines Möbel-Objekts von Heinz Frank ("Sitz doch Seele"), sowie Teile der 1986 präsentierten Rauminstallation, die wesentlich von einer – aus zahlreichen Zeichnungen collagierten – Tapete bestimmt war. "Die Tapete entspricht der Haut, der man zu- beziehungsweise angehört", hieß es dazu einst am Katalogcover.

Damals wie heute sind die zum Teil titelgebenden Texte Heinz Franks Ausgangspunkt und wesentlicher Bestandteil seiner Arbeiten. Sie führen die BetrachterInnen in eine Gedankenwelt, in der das Mensch-sein an sich, der Ursprung und Weg der Gedanken, der Körper und das "Innere", zentrale Themen sind. Denn was den Mensch zum Menschen macht, ist der Gedanke, der gefühlt wird: "Das was man denkt, spürt man. Das was man spürt, denkt man."

"Sitz doch Seele" – ist das nun die Aufforderung eines rastlosen Geists endlich zu ruhen? Formuliert es den Wunsch, die Gedanken ziehen zu lassen und der Seele Raum zu geben, um zu rasten? Oder ist es die Einladung zu verweilen und dem Objekt jene "Beseeltheit" zu geben, die man von Heinz Franks Arbeiten kennt? Muss der Sitz der Seele demnach nicht mehr gesucht, sondern einfach bereitgestellt werden? "Auch so ist so", könnte Frank hier antworten und damit diese Fragen letztlich ad absurdum führen.

Das Möbelobjekt aus dem Jahr 2013, das nun in einer Edition von 11 Stück neu aufgelegt wird, bietet seinen BetrachterInnen und NutzerInnen jedenfalls drei unterschiedliche Höhen und damit auch drei Funktionsweisen an: Treppe, Hocker, Tisch(chen). Folgerichtig hat jede Seitenwand in der Mitte eine Art Griffloch mit dessen Hilfe man das Objekt einfach in die gewünschte Position bringen kann: glatt, funktional, robust – wäre da nicht noch ein Detail, das typisch für Frank erscheint und wieder zum Anfang führt, "Sitz doch Seele".

Denn erst auf den zweiten Blick entdeckt man die kleine Lade unterhalb der Sitz- bzw. Tischfläche – ein "Geheimfach". Hier ist es, das leicht verspielte, aber stimmige Element, das noch fehlte. In den früheren Ausführungen präsentierte es sich in glänzendem Lack in den Farben Rot und Gold. In der jetzigen Fassung überrascht es mit einer spiegelnden Innenfläche. Der Spiegel – eine weitere Referenz an die Psyche? Auf die Zwischenräume kommt es an, auch bei diesem Möbelobjekt, das seinen NutzerInnen gleichzeitig viel Freiraum wie "Versteck" bietet. Auch das Spielerische bei Franks Arbeiten birgt in seiner andauernden Konsequenz große Ernsthaftigkeit.

"Meine Kunst ist der Zwischenraum zwischen dem Nichts innen und drinnen nach draußen", sagt Heinz Frank und legt damit auch einen Link zu seinen frühen Jahren des Architekturstudiums. Denn Franks Kunst erinnert immer auch an ein architektonisches Vorgehen, in dem sich ein Gedanke seinen Weg nach außen bahnt und schließlich mittels Material eine Form findet. Die Gedanken sind Elemente seiner Bilder und Objekte, Ausgangspunkt und Anlass für alles weitere – für das "unendliche Bauen".

Heinz Frank wurde 1939 in Wien geboren. Nach einigen Jahren des Architektur-studiums bei Ernst Plischke an der Akademie der bildenden Künste Wien ist er seit 1970 als bildender Künstler tätig. Heinz Frank zeichnet, malt, textet, formt, und beschreitet seit nunmehr 45 Jahren einen sehr eigenständigen Weg im Kunstgeschehen. 1986 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei. Heinz Frank lebt in Wien.

Lisa Wögenstein für prodomoWien, Februar 2015


DETAILS ÜBER DIE IN DER VERNISSAGE prodomoPopUp HEINZ FRANK GEZEIGTEN EXPONATE

Die Rauminstallation von Heinz Frank im Jahr 1986 im damaligen Loft von prodomoWien in der Flachgasse 35, 1150 Wien konnte 2004 nur bedingt an den neuen Standort in der Michael-Bernhard-Gasse 12-14, 1120 Wien übersiedelt werden. Das von Frank bezeichnete "Gesimse" - die Holzhakenleiste - wurde demontiert und aufbewahrt. Von der Tapete gab/gibt es noch mehrere Blätter aus der ursprünglichen Druckauflage. Somit war es uns möglich, ein "Eck" des Frank-Zimmers originalgetreu nachzustellen. Die händisch gemalte Abschlussbordüre zeichnete Heinz Frank 29 Jahre nach der ersten Version nun noch einmal.

In Kombination mit den Fotos von der Rauminstallation von 1986 bekommt man ein guten Eindruck von der Wirkung. Auch der Parkett-Teppich sowie eine Skulptur des Künstlers sind noch erhalten und Teil der "Sammlung prodomoWien, Peter Teichgräber". Der Wunsch des Künstlers war es, zu seinen Objekten "Sitz doch Seele" auch je eine Zeichnung zu zeigen. Alle Werke haben immer zwei Seiten bzw. wurde beidseitig bemalt. Bei durchscheinendem Licht werden die Farben verstärkt und schlagen durch, was eine besondere Wirkung mit sich bringt. Diese Zeichnungen hängen also besser mitten im Raum, als vor einer Wand. Für Heinz Frank typisch sind auch die Texte bzw. Titel zu den einzelnen Zeichnungen. Diese lauten:


Auslage 1
"Eine illustrierte Illustration illustriert", 1983

Auslage 2
"Der Rat der Leere", 1982

Auslage 3
"Das Kopfamen", 1980

Auslage 4
"Kehrseiten und Vorderköpfe", 1984

Auslage 5
"Musik erklärt das Schweigen", 1978

Auslage 6
"Kopfherbst", 1980

Im Frank-Zimmer
"Nur das Nichts denkt das Nichts. Nichts denkt Nichts", 1985


prodomoPopUp: 6 AUSLAGEN - 6 KUNSTWERKE. DIE BEWEGGRÜNDE.

Die aktuellen und zukünftig regelmäßig stattfindenden prodomoPopUp’s knüpfen an die viel beachtete Ausstellungsreihe auf dem Gebiet Architektur, Kunst und Design aus den 80er Jahren an. Zwischen 1985 und 1994 präsentierte Peter Teichgräber, unter der künstlerischen Leitung und Kuratierung von Loys Egg, im damaligen prodomoLoft in der Flachgasse insgesamt 16 Werkschauen. Rückblickend gesehen stufen Experten diese Kulturarbeit als bedeutend für diese Zeit ein und bewerten die „Sammlung prodomoWien, Peter Teichgräber“ mit den vielen noch vorhandenen Exponaten aus dieser Ausstellungstätigkeit als wichtiges, historisches Zeitdokument. Die Veranstaltungsreihe präsentierte Persönlichkeiten wie Alessandro Mendini, Heinz Frank, Jürgen Claus, Stiletto, die Gruppen Rastlos und Pentagon, Jasper Morrison, Massimo Iosa Ghini, Andreas Brandolini, Milan Knizak, Helmut Palla, Paul Etienne Lincoln sowie Mario Terzic. Den „Schlusspunkt“ fand die Serie 1994 mit Peter Weibel. Zu jeder Ausstellung gab es von den jeweiligen Künstlern bzw. Designern mitgestaltete, großformatige Ausstellungskataloge.

Wie einst fungiert prodomoWien auch heute als Impulsgeber, ist Bühne und Schaufenster zugleich. Die Künstler, die bereits in den 80er Jahren bei prodomo ausstellten, sind eingeladen, eine limitierte Kleinserie zu entwerfen. Jede Serie ist mit sechs Stück begrenzt und wird in den sechs Schaufenstern von prodomoWindows in der Naglergasse für die Dauer von rund 10 Tagen ausgestellt. Die Kunstwerke sind nummeriert und signiert und können exklusiv bei prodomoWindows gekauft werden. Als Kurator ist wieder Loys Egg tätig.

"Wir sind in der privilegierten Lage mit Produkten unsere Geschäfte machen zu dürfen, die direkter Bestandteil der jeweiligen Einrichtungskultur auf höchstem Designniveau sind. Für uns zählen die Grundwerte Haltung, Qualität, Kreativität, Professionalität, Intelligenz und Empathie", so Peter Teichgräber, Gründer und Mastermind von prodomo. "Ergänzend zu unserem Alltagsgeschäft macht es einfach Spaß andere Wege zu gehen und gemeinsam mit Künstlern, Designern und Architekten etwas Eigenständiges zu verwirklichen und Ihnen dabei völlige künstlerische Freiheit zu ermöglichen. So haben wir es bereits in den 80ern im prodomoLoft in der Flachgasse gehalten und das behalten wir auch jetzt bei den prodomoPopUp´s bei."

Werner Backhausen, seit 2001 bei prodomo verantwortlich für Vertrieb & Marketing: "Da ich persönlich die Ära der Ausstellungsreihe zwischen 1985 und 1994 nicht miterlebte, ist es für mich ein besonderes Anliegen gemeinsam mit Herrn Teichgräber und den Künstlern von damals diesen Teil der Unternehmensgeschichte aufzuarbeiten und zugleich Neues mit ihnen zu gestalten. Ein weiteres Ziel ist es, auch den jüngeren Generationen die Wurzeln von prodomo näher zu bringen, damit unsere heutigen Aktivitäten und Einstellungen besser verstanden werden. Außerdem passt bei diesem Projekt auch der bekannte Spruch: Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, sondern die Weitergabe von Feuer!"

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen