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Original versus Plagiat

Eine Initiative von prodomoWien in Kooperation mit Fritz Hansen und Vitra


Originale wie der von Arne Jacobsen entworfene Egg Chair von Fritz Hansen oder der Lounge Chair von Charles & Ray Eames von Vitra haben Designgeschichte geschrieben. Sie sind Ikonen des zeitlosen Geschmacks. Doch in jüngster Zeit vervielfachen sich im Internet verführerische Angebote von Designklassikern. Einmal geordert und angeliefert, stellt sich aber die Frage: Sitzt man jetzt wirklich auf einem Original? Oder ist man dreisten Betrügern aufgesessen? Was unterscheidet eigentlich ein Original vom billigen Plagiat? prodomoWien wollte es wissen und ging dieser Frage gemeinsam mit Fritz Hansen und Vitra auf den Grund. Die Gegenüberstellung sowie die Präsentation der Ergebnisse erfolgte am Mittwoch, den 17. Oktober 2012 im Loft von prodomoWien.

"Vitra und Fritz Hansen haben unsere Initiative spontan unterstützt", beschreibt Werner Backhausen, Vertriebs- und Marketingleiter von prodomo den Beginn des Projekts. "Wir haben einen Egg Chair und einen Lounge Chair übers Internet geordert. Und zwar je ein Plagiat aus asiatischer Produktion mit dem Ziel den direkten Vergleich anzustellen, um offensiv aufklären zu können."

Im nächsten Schritt wurden die Originale und deren fernöstliche Plagiate akribisch untersucht, die unterschiedlichen Produktmerkmale herausgearbeitet und im Zuge eines Fotoshootings im Atelier Jürgen Hammerschmid sämtliche Verarbeitungsunterschiede festgehalten.

Am Beispiel der beiden Originale und den Nachahmungen wurden gemeinsam mit Experten alle wesentlichen Fragen zu dieser heiklen Thematik beantwortet: Wie sehen Plagiate in natura aus? Was kann ein solches Plagiat - oder eben nicht? Welche Materialien werden wie verarbeitet? Worin liegen die Unterschiede im Detail? Wie ist die aktuelle Rechtslage? Wie kann man im Vorfeld die Tricks der Fälscher erkennen und einen Fehlkauf vermeiden?

"Der Konsument zahlt für "Ramsch", bringt es auch Michael Ritscher, Anwalt des Möbelklassiker-Herstellers Vitra auf den Punkt. "Die Plagiate sind qualitativ meist schlecht. Außerdem riskieren Käufer von Plagiaten rechtliche Auseinandersetzungen" (profil Nr. 6, 6. Februar 2012). Wird das gute Stück vom Zoll als illegale Fälschung erkannt, dann wird es eingezogen und vernichtet; der Käufer sieht sein Geld nie wieder. Im besten Falle besitzt er ein Produkt, das bereits beim Kauf wertlos ist.

"Wir wollen dieses Tabu bewusst zum Thema machen und auf Augenhöhe aufklären, damit man keinen Betrügern aufsitzt", unterstreicht Werner Backhausen die Absicht hinter der gemeinsamen Initiative. Es ist Vorsicht geboten, denn das Geschäft mit Plagiaten scheint zu blühen. Die OECD schätzt das Volumen des internationalen Handels mit illegalen Kopien verschiedenster Markenartikel derzeit auf 200 bis 300 Milliarden Dollar, einem Vielfachen des jährlichen Steuereinkommens in Österreich. "Umso mehr freut es uns, dass Fritz Hansen und Vitra als namhafte Vertreter europäischen Kulturgutes gemeinsam mit prodomoWien einen ersten und beherzten Schritt in die, wie wir meinen, richtige Richtung machen", meint auch Peter Teichgräber, Mastermind von prodomo.

All jenen, die am Ende des Tages nicht auf einem wertlosen Plagiat sitzen wollen, sei geraten, sich bereits vor dem Kauf genauestens mit den Qualitäten und der Herkunft ihres Wunschobjektes zu befassen. Ein Original hat immer seine Geschichte, seine typischen Merkmale und besonderen Funktionen, die es einzigartig machen und sich damit von einer Kopie unterscheiden. Ein weiteres Indiz ist hier ein verdächtig günstiger Preis; das Original samt seinen ihm innewohnenden Funktions-, Produkt- und Fertigungsqualitäten hat immer seinen Wert und unterschreitet niemals ein gewisses Preisniveau. Der bleibende Wert dieser Investition und die tägliche Freude für Jahrzehnte sind einem im Gegenzug sicher.


RECHTSFRAGEN IM DETAIL

Bei der Präsentation am 17. Oktober war Dr. Winfried Schwarz von Schwarz Schönherr zu Gast. Als Spezialisten für Urheber- und Patentrecht vertritt diese Rechtsanwaltskanzlei (wwww.schwarz-schoenherr.com) in Österreich z. B. die Möbelhersteller Vitra, Cassina und Wittmann. Fragen zur aktuellen Rechtslage rund um unser Thema beantwortete Dr. Schwarz wie folgt:

Was kann jemanden passieren, der bewusst ein Plagiat im Internet bestellt?

"Wir wissen, dass viele Bestellungen erst gar nicht ausgeliefert werden, d. h. man bezahlt zwar einen vermeintlich günstigen Preis, bekommt aber das gewünschte Plagiat erst gar nicht zugeschickt. Es handelt sich dabei also um vorsätzlichen Betrug. Weiters muss man wissen, dass der Zoll geschult ist und verdächtige Sendungen laufend stichprobenartig kontrolliert. Werden Plagiate entdeckt, werden sie sofort beschlagnahmt und vernichtet. Der Besteller verliert auf diese Weise auch sein Geld."

Wie sieht es denn mit einer Garantie beim Kauf von Plagiaten aus?

"Wie die Aktion von prodomoWien aufzeigt, gibt es gravierende Qualitätsunterschschiede zwischen einem Original und einem Plagiat. Aus Erfahrung wissen wir, dass erste Mängel bereits nach kürzester Zeit anfallen. Käufer eines Plagiats haben aber keinerlei Gewährleistungs- oder Garaniteansprüche bzw. werden beim Anbieter von Plagiaten nichts erreichen, da diese Firmen nicht greifbar sind. Wenn sich die Möbel also auflösen, kann man sie nur entsorgen."

Wie kann man eine Website von Fälschern erkennen?

"Es gibt Websites, bei denen man sofort entdeckt, dass es sich um Plagiate handelt. Angebote, wie z. B. "kaufe drei, bezahle zwei" sind sehr offensichtlich. Viel schwieriger wird es für Konsumenten, wenn eine Website täuschend echt aufgebaut ist: illegal verwendete Fotos der autorisierten Hersteller, Lebensläufe der Designer, "richtige" Produktbeschreibungen sowie ein Preis, der wie ein attraktiver Aktionspreis getarnt ist. Dank bezahlter Google-Anzeigen sind solche Websites oft auf den ersten Seiten der Suchmaschine zu finden. Für Laien schauen diese Seiten seriös aus, sind aber nichts anderes als tückische Fallen."

Wieso kann man Konsumenten nicht besser davor schützen und solche Anbieter in die Schranken weisen?

"Das Problem wird durch die aktuelle bzw. unterschiedliche Rechtslage in Großbritannien verursacht. Dort gilt ein anderes Urheberrecht und zudem kann man mit einem Startkaptial von einem Pfund eine sog. Limited-Gesellschaft (Ltd.) gründen. Die Betrüger schleußen daher die meist in Asien produziereten Plagiate über England ins übrige Europa ein. Die Firmensitze dieser Importeure ändern sich oft wöchentlich. Nachforschungen zeigen zudem, dass es sich meist um Strohfirmen handelt, deren Adressen mehr oder weniger nicht existieren. Die Websites wiederum werden über Server aus dem Ausland gespeist. Momentan wird man diesem Problem also nicht Herr. Es handelt sich um professionell, organisierte Kriminalität. Als einziges Gegenmittel hilft nur die Konsumenten aktiv aufzuklären, wie es eben prodomoWien in Kooperation mit Fritz Hansen und Vitra völlig richtig macht."

Warum sind derartig unterschiedliche Rechtslagen im vereinten Europa überhaupt möglich? Sind Änderungen in Sicht?

"Mittlerweile sind diese Probleme allen Verantwortlichen auf europäischer Ebene natürlich bewusst und man arbeitet an einer Harmonisierung. In Italien hat sich die Gesetzeslage nach einer mehrjährigen Übergangsfrist auch schon geändert. Früher konnte man z. B. unbehelligt gefälschte Handtaschen am Strand kaufen, heutzutage werden Verkäufer und Käufer dafür bestraft, wenn man sie "in flagranti" erwischt. Es wird also mit ziemlicher Sicherheit auch in Großbritannien zu Gesetzesänderungen kommen - wann das aber sein wird, kann man derzeit noch nicht abschätzen."

Was passiert eigentlich Jemanden, der privat ein Plagiat erstanden hat und dieses z. B. auf ebay zum Kauf anbietet?

"Wenn man dieses Möbelstück nicht eindeutig als Plagiat kennzeichnet, macht man sich des Betrugs schuldig! Verkauft man das Möbel dennoch und der Kunde bemerkt erst nach Warenerhalt, dass es sich nicht um ein Original handelt, kann der Käufer vom Rücktrittsrecht Gebrauch machen und das Geld zurückverlangen. Schreibt man hingegen beim Online-Angebot dazu, dass es sich um ein Plagiat handelt, kann der authorisierte Hersteller wiederum auf Unterlassung klagen. Meine Empfehlung: Man sollte die Hände davon lassen!"

Der beste Schutz vor einem Fehlkauf ist und bleibt also der Besuch beim autorisierten Fachhändler. Dort kann der Interessierte in aller Ruhe Form und Haptik aus nächster Nähe kennenlernen, auf den Möbelstücken Probesitzen und von einer lückenlosen Fachberatung profitieren.


ORIGINAL VERSUS PLAGIAT

Originale wie der von Arne Jacobsen entworfene Egg Chair von Fritz Hansen oder der Lounge Chair von Charles und Ray Eames von Vitra haben Designgeschichte geschrieben. Sie sind Ikonen des zeitlosen Geschmacks und haben bereits tausenden Besitzerinnen und Besitzern schöne Stunden beschert. Umso bedenklicher, dass interessierten Käufern vor allem im Internet vermehrt billige Plagiate untergejubelt werden.

Ein faszinierendes Foto vom Original, dazu ein vermeintlich günstiger Preis und ein großer Bestellbutton reichen oft schon aus, dass der Ärger seinen Lauf nimmt – denn wenn erst einmal der Karton mit dem Plagiat zugestellt und die Kreditkartenrechnung abgebucht wurde, ist es schon zu spät.

Die gemeinsame Initiative von prodomoWien, Fritz Hansen und Vitra informiert Sie mit diesem Folder über die Tücken der Bestellung von nachgeahmten Designklassikern und stellt Ihnen die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Originalen und Plagiaten anhand zweier Beispiele vor. Damit Sie am Ende eines langen Tages nicht auf einem plumpen Imitat sitzen, sondern auf einem zeitlos schönen, wertbeständigen Original.


DAS ORIGINAL

Erschaffen für die Ewigkeit. Von der ersten Idee am Reißbrett bis zum letzten Detail in der Ausführung: Originale werden nicht produziert, Originale werden erschaffen. Von Designern, die ihre Intuitionen in bleibende Werte verwandeln können und immer nach Vollkommenheit streben - im Entwurf genauso wie bei der Ausführung. Beispiele von Weltrang für diese Vollkommenheit im Möbelbau sind Arne Jacobsens Egg Chair von Fritz Hansen sowie der Eames Lounge Chair von Vitra.


DIE ENTSCHEIDUNG FÜR EIN ORIGINAL IST IMMER AUCH EINE ENTSCHEIDUNG FÜR EIN KULTURGUT

Machen wir uns nichts vor: Wer Originale nachmacht, hat vieles im Sinn, nur nicht den Schutz wertvoller Kultur. Während namhafte Möbelhersteller oder Stiftungen in den Betrieb von Museen investieren, Ateliers erhalten oder Designernachwuchs fördern, beschränkt sich das Interesse der meist fernöstlichen Nachahmer auf den kurzfristigen Erlös aus einem zweifelhaften, meist illegalen Geschäft: Dem Geschäft des Kupferns.

NICHTS IST NACHHALTIGER ALS EIN PRODUKT, DAS LANGLEBIGKEIT VERKÖRPERT

Herausragende Materialien, unermüdliche Funktionalität und überschaubare Transportwege dank Manufakturen in Europa: Auch in Sachen Nachhaltigkeit macht den Originalen keiner etwas vor. Und nicht nur das: Während Plagiate schon beim Kauf wertlos sind, bewahrt ein in liebevoller Handwerkskunst gefertigtes Original seinen Wert für Generationen.


WER EIN ORIGINAL BESITZT, HAT ETWAS IN DER HAND

Zertifizierte Originale aus Meisterhand sind über jeden Zweifel erhaben – nicht zuletzt auch deshalb, weil sie allen handwerklichen, ökologischen und ethischen Anforderungen an den Herstellungsprozess standhalten.


NICHT ALLES, WAS SO TUT, ALS WÄRE ES EIN ORIGINAL, IST AUCH EIN ORIGINAL

Vor allem im Internet wimmelt es vor trickreich getarnten Plagiaten, die von fragwürdigen Händlern eingeschleust werden. Meist wird der arglose Interessent sogar mit Fotos von Originalen der autorisierten Hersteller gelockt, obwohl nur plumpe Plagiate vertrieben werden. Und wer nicht ganz genau hinschaut, ist plötzlich wenig stolzer Besitzer einer im Großteil Europas vom Gesetzgeber verbotenen Imitation. Vergewissern Sie sich daher vor dem Kauf stets, ob es sich um ein Plagiat oder ein Original handelt. Der beste Schutz vor einem Fehlkauf ist und bleibt der Besuch beim autorisierten Fachhändler. Dort kann man in aller Ruhe Form und Haptik aus nächster Nähe kennenlernen, auf den Möbelstücken Probesitzen und von einer lückenlosen Fachberatung profitieren.


DIE UNTERSCHEIDUNGSMERKMALE ZWISCHEN ORIGINAL UND PLAGIAT AM BEISPIEL VOM EGG CHAIR


PROPORTIONEN & LINIENFÜHRUNG

Im direkten Vergleich fällt schnell auf, dass das Plagiat in den Proportionen größer sowie an zahlreichen Stellen unförmig aussieht. Die Rundungen sind längst nicht so gleichmäßig und schlank ausgeführt wie beim Original von Fritz Hansen.


STOFF

Beim Original werden 100% reine Schurwoll-Stoffe, meist vom renommierten Stoffhersteller Kvadrat, verarbeitet. Diese sind für Ihre hohen Qualitätsstandards und Strapazwerte bekannt. Beim Plagiat ist nur die Farbe vergleichbar. Was auffällt: der rein synthetische Stoff hat einen unangenehmen Griff. Auch die Abriebfestigkeit ist weit schlechter.


POLSTERUNG & NÄHTE

Der Aufbau ist beim Egg Chair seit Jahrzehnten streng vorgegeben: hochwertige und umweltverträgliche Materialien in Kombination mit meisterlicher Verarbeitung. Sichtbar wird dies vor allem bei den Nähten, die millimetergenau platziert sind.
Beim Plagiat fällt gleich beim Auspacken ein beißender Gestank auf, der auf umweltschädliche Schaumstoffe und Kleber schließen lässt. Auch die Nähte beim Plagiat sind willkürlich und lieblos ausgeführt. Im Gegensatz zum Original stören auf den Seitenwänden, am Rücken sowie auch rund um den Hebel zur Einstellung der Federkraft zusätzliche Nähte.


FEDERKRAFT-EINSTELLUNG

Durch das Drehen des Hebels an der rechten Unterseite des Originals kann der Nutzer die Federkraft der Wippmechanik für die rückenlehne auf sein Körpergewicht einstellen. Bei Plagiat ist dieser Hebel nur Dekoration. Das Verdrehen geht sehr streng und bleibt ohne Wirkung. Nur mit großem Gewichtsdruck des Nutzers neigt sich die Rückenlehne überhaupt. Von der ausgeklügelten Mechanik des Originals ist meilenweit entfernt.


KENNZEICHNUNG DES ORIGINALS VON FRITZ HANSEN

Beim Egg Chair von Fritz Hansen wird sogar an der Unterseite des Sternfußgestells neben dem Firmenlogo des Hersteller auch eine Seriennummer eingraviert. Aktiviert man diese über die Website von Fritz Hansen, kann künftig jederzeit die Authentizität des Möbelstücks überprüft werden.


DIE UNTERSCHEIDUNGSMERKMALE ZWISCHEN ORIGINAL UND PLAGIAT AM BEISPIEL VOM LOUNGE CHAIR


PROPORTIONEN

Auf den ersten Blick sind die Abmessungen nahezu ident. Bei genauerer Betrachtung fällt hingegen beim Plagiat der veränderte Neigungswinkel von Sitzfläche und Rücken auf, der sich auf die Sitzhaltung unangenehm auswirkt. Die Proportionen und Maße der Einzelteile weichen beim Plagiat deutlich vom Original ab. Auch die unterschiedlichen Abstände der Rückenspangen sowie Knopfheftungen in den Sitz- und Rückenkissen sind augenscheinlich.


SCHICHTHOLZSCHALEN & DECKFURNIERE

Die Stärke des Schichtholzes beträgt beim Plagiat ca. 14 mm, beim Original nur ca. 8 mm. Die Linienführung des Originals ist deutlich schlanker. Die Kanten des Originals sind zudem im 90 Grad Winkel gearbeitet und fein säuberlich geschliffen. Beim Plagiat verstört die Schale mit Unebenheiten und Cuts. Das Deckfurnier ist bei Vitra z. B. Santos Palisander aus nachhaltig kontrollierten Anbaugebieten. Die Herkunft des Deckfurniers beim Plagiat ist ungeklärt. Die Oberfläche ist zudem hochglanzlackiert. Die Furnierkanten sind teils ausgerissen und werden stellenweise sogar mit Filzstift ausgebessert.


POLSTERUNG & LEDERQUALITÄT

Die Sitz- und Rückenkissen beim Original bestehen im Inneren aus einem hochwertigen, umweltverträglichen Schaumstoff mit Vliesummantelung. Darüber wird ein geschmeidiges Anilinleder verarbeitet. Die Kanten sind mit Kedern versehen. Die Bezüge sind dank Reißverschluss abnehmbar, Luftlöcher an den Rückseiten der Sitz- und Rückenkissen bewirken das Ausströmen von Luft beim Hinsetzen. Darüber hinaus kann jedes Einzelteil bei Bedarf getauscht werden. Beim Plagiat wird ein billiges, stark farbpigmentiertes Leder verwendet. Das Innenleben ist nicht zugänglich, da die Sitz- und Lehnkissen an die Sitzschalen einfach "angetackert" werden. Sie sind nicht abnehmbar, einen Reißverschluss sucht man ebenso vergeblich wie Luftlöcher. Ersatzteile gibt es bei den Kopierern natürlich auch nicht.


ARMLEHNEN

Die versteckte Besonderheit der Armlehnen des Lounge Chairs von Vitra: Unter den Auflagen befindet sich die Metallschiene, mit der die Sitzschale mit der Rückenschale verbunden wird. Dazwischen wird eine speziell entwickelte Gummimuffe verarbeitet, die eine elastische Federwirkung der Rückenlehne ermöglicht. Beim Plagiat fehlt diese komplett, wodurch über kurz oder lang die Rückenschale aufgrund des Zuges an der Metallschiene ausreißt und bricht. Auch die Verarbeitung der Armlehnauflage ist alles andere als schön. Und es ist offensichtlich, dass die Innenseite der Sitzschale aus rohem, billigem Schichtholz besteht.


METALLTEILE

Beim Vitra Lounge Chair werden alle Aluminium-Druckgussteile in höchster verarbeitungsqualität glänzend poliert. Gemäß dem Originalentwurf von Charles & Ray Eames werden die Seiten beim Fußgestell und bei den Rückenspangen schwarz lackiert. Beim Plagiat wird auf eine saubere Polierung komplett verzichtet. Die Version mit schwarzer Lackierung ist nicht einmal im Angebot.


KENNZEICHNUNG DES ORIGINALS VON VITRA

Bei den Originalen legt man größten Wert darauf, die Möbelstücke zu kennzeichnen. Beim Vitra-Lounge Chair belegen ein Aufkleber an der Unterseite der Sitzschale, eine Seriennummer an der Innenseite der Sitzschale hinter einem Rückenkissen sowie ein Zertifikat die Echtheit und den Wert jedes Exemplars.


BEITRAG ZU DEISEM THEMA IN DER ORF-SENDUNG "KONKRET"

Die ORF-Sendung "heute konkret" hat parallel zu unseren Aktivitäten dieses Thema ebenfalls recherchiert und einen Testkauf gestartet sowie dokumentiert. Sehr informativ! Unsere Erfahrungen werden in diesem Praxistest zu 100% bestätigt.

>> Link zum Video: "GEFÄLSCHTE MÖBEL" DER ORF-SENDUNG "HEUTE KONKRET"

>> Link zur digitalen Broschüre Original versus Plagiat mit vielen Vergleichsfotos

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen