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Gio Ponti

Gio Ponti

Gio (Giovanni) Ponti wurde am 18. November 1891 in Mailand geboren. Nach Absolvierung seines Architekturstudiums im Jahr 1921 wurde er zunächst künstlerischer Leiter der Porzellanmanufaktur Richard-Ginori und war bis 1930 Garant für einzigartige Entwürfe. Nach der Mitbegründung der Triennale in Monza übernahm er 1933 die Leitung und Organisation der Triennale in Mailand.

Parallel dazu gründete Ponti 1928 die Kunst-, Architektur- und Designzeitschrift Domus, die er - mit wenigen Unterbrechungen - bis zu seinem Tod leitete. Die nach wie vor hoch angesehene Zeitschrift wird ab dem Frühjahr 2013 vom Verlag Aheadmedia in Österreich in deutscher Sprache vertrieben.

Zwischen 1933 und 1945 widmete sich Gio Ponti verstärkt der Architektur und entwarf eine Vielzahl an Bürogebäuden und Wohnhäusern. Nettes Detail am Rande: 1936 wurde er vom italienischen Kulturinstitut mit der Neugestaltung der Innenausstattung des Palais Lützow in der Bösendorferstraße in Wien beauftragt. Ponti war der Ansicht, dass Architektur nicht nur bedeutet ein Gebäude zu entwerfen, sondern auch zum Ziel haben muss, die Kunst zu integrieren. Und neben der Zweckerfüllung eines Neubaus ist man auch verantwortlich, die unmittelbare Umgebung bzw. die Stadt künstlerisch zu bereichern.

Somit erklärt sich, dass Ponti oftmals auch die Möbel, Leuchten, Fliesen und andere Einrichtungsgegenstände im Einklang mit seiner Architektur entwarf. Namhafte Kollegen wie Otto Wagner und Josef Hoffmann waren ihm ein Vorbild in dieser Hinsicht. Gio Ponti war weiters Impulsgeber für den Compasso d´Oro, die bis heute höchste Design-Auszeichnung Italiens. "Ganz nebenbei" war er auch mehr als 25 Jahre Professor an der Architekturfakultät in Mailand.

Gio Ponti kann aufgrund seiner enormen Vielseitigkeit als künstlerisches Mulitalent bezeichnet werden. Mit dem 1958 fertig gestellten Pirelli-Tower, hat er damals einen Meilenstein und sich persönlich ein Denkmal gesetzt. Am 16. September 1979 verstarb Ponti im Alter von 87 Jahren in Mailand.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen