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Arne Jacobsen

Arne Jacobsen

Arne Jacobsen wurde am 11. Februar 1902 in Kopenhagen geboren. Nach der Realschule besuchte er von 1920 bis 1924 die Technikerschule. In den Ferienzeiten durchlief er eine Maurerlehre und schuf so die Voraussetzung zur Aufnahme in die Architektenschule der Kunstakademie, die er von 1924 bis 1927 absolvierte. Im Jahr darauf erhielt er bereits eine Goldmedaille für ein eigenes Projekt: ein neues Haus im Nationalmuseum in Klampenborg (nördlich von Kopenhagen).

Die 30er Jahre waren für Arne Jacobsen eine sehr erfolgreiche Zeit. Hier nur einige Bauten, die seinen Weg zum etablierten Architekten kennzeichnen: Bellevue Strandbad 1932, Wohnbauprojekt Bellavista 1934, das Stellings Haus in Kopenhagen 1937, das Rathaus in Aarhus 1939-1942, u. v. a. Da sich Arne Jacobsen auch um die Einrichtung seiner Bauten kümmerte, zeichnete sich sein Universaltalent immer mehr ab. Er umgab sich gerne mit attraktiven Alltagsgegenständen und entwarf schon bald höchst eigenständige Gebrauchsgegenstände, Möbel, Leuchten und Textilien.

Arne Jacobsens Schaffen wurde von seinem ausgeprägten Wunsch bestimmt, all diese Gegenstände einerseits industriell produzierbar zu machen, andererseits dabei aber auf die handwerkliche Qualität nicht verzichten zu müssen. Damit zwang er sich, neue industrielle Methoden zu entwickeln und fand im Möbelhersteller Fritz Hansen ab dem Jahre 1934 einen kongenialen Partner.

Die "Ameise" ist ein klassisches Produkt solchen Denkens mit Sitz und Rückenlehne aus nur einem Stück formgepresstem Schichtholz (1952). Erst in weiterer Folge entwickelte den mittlerweile weltberühmten "Siebener-Serie" (1955) - einer der beliebtesten und zugleich kommerziell erfolgreichensten Stühle der Desgingeschichte.

Zu Beginn der 60er Jahre entschied sich der Leiter des St. Catherines College in Oxford Arne Jacobsen mit der Planung bzw. dem Bau des neuen Universitätsgebäudes/-geländes zu beauftragen. Zu diesem Zweck verlegte Arne Jacobsen für einige Zeit seinen Wohnsitz nach Oxford und erwies sich während der Entwicklung dieses Projektes auch als talentierter Garten- und Landschaftsarchitekt. Weiters entwarf er zu dieser Zeit auch den bekannten Oxford-Stuhl im Jahr 1962. Für seine gesamte Leistung seines ersten großen Auslandprojektes wurde Arne Jacobsen mit dem Ehrendoktorat der Oxford-University ausgezeichnet.

Am 24. März 1971 verstarb Arne Jacobsen im Alter von 69 Jahren in Kopenhagen. Das Großartige seiner Architektur, seine ungewöhnliche Fähigkeit der Gartengestaltung und sein minimalistisches, zeitloses Design zugleich haben Arne Jacobsen zu weltweiter Wertschätzung verholfen. Seine Geniestreiche beweisen nach wie vor von Jahr zu Jahr immer deutlicher ihre Qualität und begründen den stets wachsenden Respekt sowie die berechtigte Bewunderung auf der ganzen Welt für das Lebenswerk von Arne Jacobsen.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen