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De Pas, D'Urbino, Lomazzi

De Pas, D'Urbino, Lomazzi

Die Designwelt kennt sie nur ohne Vornamen, die drei freundlichen Mailänder, die sich seit 1966 gemeinsam mit Architektur und Städteplanung, mit Produktdesign sowie Gestaltungen von Ausstellungen befassen. Dieses Rätsel der Vornamen wollen wir hiermit lüften: Jonathan de Pas (1932-1991), Donato dUrbino (geb. 1935) und Paolo Lomazzi (geb. 1936).

Studiert haben alle drei in Mailand. Die gemeinsame Arbeit geht so vor sich, dass einer eine Skizze vorlegt, die sie zusammen diskutieren und verbessern, bis sie damit zufrieden sind. Bei einer Ausführung, sei es beim Bau eines Hauses oder bei der Herstellung eines Möbels in einer Fabrik, ist dann immer nur noch einer federführend und begleitet die Sache bis zum Schluss.

Die drei entwarfen Industrie und Wohnbauten, zum Beispiel das Haus von Aurelio Zanotta, einem der Produzenten Ihrer Möbel. Beim Möbeldesign sind sie immer bestrebt, auf der Höhe der Zeit zu sein, das heißt: Formen zu finden, für die Industriematerialien und Techniken angewendet werden können. Zu ihren Spezialitäten gehört die Konzeption von Ausstellungen: Die große Schau Italienischen Möbeldesign 1950/80 im Kölner Stadtmuseum im Jahr 1981 trug Ihre Handschrift. 1987 wurde eine Ausstellung über die Arbeit des Trios gezeigt. Eine ganze Reihe Ihrer Objekte stehen in den berühmtesten Museen der Welt.

Zu den wichtigsten Möbelentwürfen dieser Designer zählen neben Sciangai der aufblasbare Sessel Blow (1967, für Zanotta), die Fauteuils Flap und Galeotta, die man beide mit wenigen Handgriffen zu einem Bett bzw. einer Liege verwandeln kann (1973, für BBB Emmebonacina) oder der dreibeinige, höhenverstellbare Hocker Giotto (1975, für Zanotta). Weitere Produkte entwarfen sie für Poltrona Frau, Ligne Roset, Alessi, Artemide, u.v.m.

Seit dem Tod von Jonathan de Pas arbeiten Donato dUrbino und Paolo Lomazzi unter dem Kürzel DDL. Neben Architektur und Möbeldesign ist Licht nach wie vor ein Thema, das die beiden sehr fasziniert.


© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen